Tipps und Anregungen 
rund um das Gebet

1: ankommen

Sorge für die richtige Atmosphäre
um dich herum - und auch in dir drin

MACHE DEIN GEBET 
ZUR HAUPTSACHE:

Während deiner Gebetszeit solltest du nicht anderen Beschäftigungen daneben nachgehen, etwa essen oder schnell mal was auf dem Smartphone nachschauen. 

Die Begegnung mit Gott soll für Dich nicht bloß eine „Neben-Sache“ sein, mache sie zur „Haupt-Sache“! Fokussiere Dich!

Und natürlich: 
Wähle die Zeit und den Ort deines Gebets so, dass du nicht gestört wirst. Schalte das Handy auf Flugmodus, während du mit Gott sprichst.

Wenn du aber dennoch gestört wirst oder deine Gedanken abschweifen: Kehre immer wieder zu Gott zurück, der auf dich wartet - und nimm vielleicht die Störung bewusst in dein Gespräch mit Gott hinein, mach sie für einen Moment zum Thema deines Gebetes.

GESTALTE DEINEN GEBETS-ORT:

Stelle z.B. ein Kreuz auf, zünde eine Kerze an, platziere ein religiöses Bild. Magst du Lobpreismusik, dann schalte ein entsprechendes Lied ein oder musiziere beim Beten auf deinem Instrument.
Sei kreativ! 

Nimm die Bibel oder ein anderes Buch zur Hand, das dir beim Beten helfen kann. 

Überlege, ob du beim Beten sitzen oder stehen oder knien oder sogar liegen möchtest. Falte deine Hände, oder öffne sie wie eine empfangende Schale. Was du auch wählst: tue es mit Bewusstsein! Auch dein Körper betet mit! Und vielleicht veränderst du deine Haltung absichtlich hin und wieder während der Gebetszeit oder von einem zum nächsten Mal.

BEGINNE BEWUSST:

Versetze dich zu Beginn deiner Gebetszeit in die Gegenwart Gottes. Ein Kreuzeichen oder ein Vorbereitungsgebet kann dabei helfen, z.B.: "Mein Herr und mein Gott, ich glaube fest, dass du hier zugegen bist, dass du mich siehst, dass du mich hörst. Ich möchte dich anbeten und bitte dich um Verzeihung für meine Sünden. Schenke mir die Gnade, diese Zeit des Gebetes so zu halten, dass sie gute Frucht bringt für mich und alle, für die ich beten möchte." 

Starte dein Gespräch mit einem Lobpreis Gottes oder einem Dank für das Großartige, das er dir geschenkt hat. Überfalle ihn nicht direkt mit deinen Bitten - aber vergiß auch nicht, deine Anliegen auszusprechen. Vertraue Jesus dein Leben und deine Sorgen an. Bitte ihn, danke ihm. 

Sei intensiv innerlich.

NIMM DIR ZEIT:

Am besten reservierst du jeden Tag eine bestimmte Zeit für die Begegnung mit Gott. Vielleicht morgens früh als Start in den Tag. Oder abends als Rückschau über das, was geschehen ist.

Es ist wie beim Sport: die Regelmäßigkeit führt zum Erfolg! Jeden Tag eine konkrete Zeit lang das Gebet zu "trainieren", lässt deine Freundschaft mit Gott viel schneller wachsen, als wenn du das Gespräch mit ihm nur hin und wieder suchst. 

10 Minuten täglich ist sicher ein guter Start. Mit der Zeit wird deine Sehnsucht nach mehr Begegnung mit Gott wachsen.

BEENDE BEWUSST:

Am Schluss kannst du noch einmal das Kreuzzeichen machen, wenn du magst. Lösche die Kerze mit der Bitte, dass Gottes Segen und seine Gegenwart dich auch weiterhin durch den Tag begleiten mögen.

Beende dein Gebet mit einem Gefühl der Dankbarkeit und vielleicht auch mit einem Wort des Dankes an Gott.

Ein Lied, das du zum Schluss deines Gebets singst oder hörst, kann dich durch die nächsten Stunden begleiten.

BESONDERE
HERAUSFORDERUNGEN:

Ein paar besondere Herausforderungen, die für viele Beterinnen und Beter ein Segen und eine Bereicherung im Gebetsleben geworden sind: 

* Versuche doch mal, dein Gebet tatsächlich laut zu sprechen. Natürlich darf das nicht so geschehen, dass andere dadurch gestört werden...

* Bete eine ganze Gebetszeit (oder sogar mehrere Tage) nur mit ein und demselben Bibelvers. Wiederhole die Worte immer wieder - z.B. im Takt deines Atems.

* Führe ein Gebets-Tagebuch, in dem du mit wenigen Stichworten deine Gefühle, Erkenntnisse oder Vorsätze aufschreibst.

2: was soll ich IHM denn sagen?

helfende Anregungen 
nach Gedanken von Antonius Maria Claret (1807-1870)

 

Gott selbst spricht zu Dir:
Es ist nicht nötig, viel zu wissen, um mir zu gefallen; es genügt, dass du mich sehr liebst. Sprich bei deiner Gebetszeit also einfach so mit mir, wie du mit deinem engsten Freund sprechen würdest.

Musst du mich für jemanden um etwas bitten?
Nenne mir seinen Namen und sage mir dann, was du möchtest, das ich jetzt für ihn tun soll. Erbitte viel! Zögere nicht, zu bitten. Sprich zu mir auch einfach und aufrichtig von den Armen, die du trösten willst; von den Kranken, die du leiden siehst; von den Verirrten, die du sehnlichst auf den rechten Weg zurückwünschst. Sag mir für alle wenigstens ein Wort.

Und für dich, brauchst du für dich nicht irgendeine Gnade?
Sage mir offen, dass du vielleicht stolz, selbstsüchtig, unbeständig, nachlässig bist ...
... und bitte mich dann, dir zu Hilfe zu kommen bei den wenigen oder vielen Anstrengungen, die du machst, um davon loszukommen. Schäme dich nicht! Es gibt viele Gerechte, die genau die gleichen Fehler hatten. Aber sie baten demütig ... und nach und nach sahen sie sich frei davon. Und zögere auch nicht, um Gesundheit sowie einen glücklichen Ausgang deiner Arbeiten, Geschäfte oder Studien zu bitten. All das kann ich dir geben und gebe ich dir. Und ich wünsche, dass du mich darum bittest. 
Und was brauchst du gerade heute? Was kann ich für dich tun? Wenn du wüsstest, wie sehr ich wünsche, dir zu helfen.

Trägst du gerade einen Plan mit dir?
Erzähle ihn mir. Was beschäftigt dich? Was denkst du? Was wünschst du? Was kann ich für deinen Bruder tun, was für deine Schwester, deine Freunde, deine Familie, deine Vorgesetzten? Was möchtest du für sie tun? 
Und was mich angeht: Hast du nicht den Wunsch, dass ich verherrlicht werde? Möchtest du nicht deinen Freunden etwas Gutes tun können, die du vielleicht sehr liebst, die aber vielleicht leben, ohne an mich zu denken? Sage mir: Was erweckt heute besonders deine Aufmerksamkeit? Was wünschst du ganz sehnlich? Über welche Mittel verfügst du, um es zu erreichen? Sage es mir, wenn dir ein Vorhaben schlecht gelingt, und ich werde dir die Gründe für den Misserfolg nennen. Möchtest du mich nicht für dich gewinnen?

Fühlst du dich vielleicht traurig oder schlecht gestimmt?
Erzähle mir in allen Einzelheiten, was dich traurig macht. Wer hat dich verletzt? Wer hat deine Selbstliebe beleidigt? Wer hat dich verachtet? Teile mir alles mit, und bald wirst du soweit kommen, dass du mir sagst, dass du nach meinem Beispiel alles verzeihst, alles vergisst. Als Lohn wirst du meinen tröstenden Segen empfangen. Hast du vielleicht Angst? Spürst du in deiner Seele jene unbestimmte Schwermut, die zwar unberechtigt ist, aber trotzdem nicht aufhört, dir das Herz zu zerreißen? Wirf dich meiner Vorsehung in die Arme! Ich bin bei dir, an deiner Seite. Ich sehe alles, höre alles, und nicht einen Augenblick lasse ich dich im Stich. Spürst du Abneigung bei Menschen, die dich vorher gern mochten, die dich jetzt vergessen haben, und sich von dir entfernen, ohne dass du ihnen dazu den geringsten Anlass gegeben hast? Bitte für sie.

Und hast du mir nicht vielleicht irgendeine Freude mitzuteilen?
Warum lässt du mich nicht daran teilnehmen, da ich doch dein Freund bin? Erzähle mir, was seit dem letzten Besuch bei mir dein Herz getröstet und dich zum Lächeln gebracht hat. Vielleicht hast du angenehme Überraschungen erlebt; vielleicht hast du glückliche Nachrichten erhalten, einen Brief, ein Zeichen der Zuneigung; vielleicht hast du eine Schwierigkeit überwunden, bist aus einer ausweglosen Lage herausgekommen. Das alles ist mein Werk. Du sollst mir einfach sagen: Danke, mein Vater!

Willst du mir nichts versprechen?
Ich lese in der Tiefe deines Herzens. Menschen kann man leicht täuschen, Gott aber nicht. Sprich also ganz aufrichtig zu mir. Bist du fest entschlossen, dich jener Gelegenheit zur Sünde nicht mehr auszusetzen, auf jenen Gegenstand zu verzichten, der dir schadet, jenes Buch nicht mehr zu lesen, das deine Vorstellungskraft gereizt hat, mit jenem Menschen nicht mehr zu verkehren, der den Frieden deiner Seele verwirrt? Wirst du zu jenem anderen Menschen wieder sanft und liebenswürdig sein, den du bis heute als deinen Gegner betrachtet hast, weil er sich gegen dich verfehlte? 

Nun gut, gehe jetzt wieder an deine gewohnte Beschäftigung zurück. 
Zu deiner Arbeit, deiner Familie, deinem Studium. Aber vergiss die Zeit nicht, die wir beide hier verbracht haben. Bewahre, soweit du kannst, Schweigen, Bescheidenheit, innere Sammlung, Liebe zum Nächsten. Liebe meine Mutter, die auch die deine ist! Und komme wieder mit einem Herzen, das noch mehr von Liebe erfüllt, noch mehr meinem Geist hingegeben ist. Dann wirst du in meinem Herzen jeden Tag neue Liebe, neue Wohltaten, neue Tröstungen finden.

3: Gottes Brief an dich

betrachte in Ruhe diese biblischen Aussagen Gottes, die er auch für dich (!) formuliert hat

 

Mein liebes Kind!

 

Ich kenne dich ganz genau, selbst wenn du mich vielleicht noch nicht kennst. (Ps 139,1) Ich weiß, wann du aufstehst und wann du schlafen gehst. (Ps 139,2) Ich kenne alle deine Wege. (Ps 139,3) Ich habe alle Haare auf deinem Kopf gezählt. (Mt 10,29-31) Ich habe dich nach meinem Bild geschaffen. (Gen 1,27) Durch mich lebst und existierst du. (Apg 17,28) Du bist mein Kind. (Apg 17,28) 

Ich kannte dich schon, bevor du geboren wurdest. (Jer 1,4-5) Ich habe an dich gedacht und dich schon berufen, als ich die Schöpfung geplant habe. (Eph 1,11-12) Ich habe den Zeitpunkt und den Ort deiner Geburt bestimmt und mir überlegt, wo du leben würdest. (Apg 17,26) Ich habe dich auf erstaunliche und wunderbare Weise geschaffen. (Ps 139,14) Ich habe dich im Leib deiner Mutter kunstvoll gestaltet. (Ps 139,13) Ich habe dich am Tag deiner Geburt hervorgerufen. (Ps 71,6) Du warst kein Unfall. Ich habe jeden einzelnen Tag deines Lebens in mein Buch geschrieben. (Ps 139,15-16) 

Ich bin nicht weit von dir weg. Ich bin die Liebe in Person. (1 Joh 4,16) Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dir meine Liebe verschwenderisch zu schenken. (1 Joh 3,1) Ich biete dir mehr an, als ein Mensch es je könnte. (Mt 7,11) Ich bin der vollkommene Vater. (Mt 5,48) Alle guten Dinge, die du empfängst, kommen von mir. (Jak 1,17) Ich stille alle deine Bedürfnisse und sorge für dich. (Mt 6,31-33) 

Ich habe Pläne für dich, die voller Zukunft und Hoffnung sind. (Jer 29,11) Ich liebe dich mit einer Liebe, die nie aufhören wird. (Jer 31,3) Meine guten Gedanken über dich sind so zahlreich wie der Sand am Meeresstrand. (Ps 139,17-18) Ich freue mich so sehr über dich, dass ich nur jubeln kann. (Zef 3,17) Ich werde nie aufhören, dir Gutes zu tun. (Jer 32,40) Du bist für mich ein kostbarer Schatz. (Ex 19,5)

Ich wünsche mir zutiefst, dich fest zu gründen und deinem Leben Halt zu geben. (Jer 32,41) Ich will dir große und unfassbare Dinge zeigen. (Jer 33,3) Wenn du mich von ganzem Herzen suchen wirst, werde ich mich von dir finden lassen. (Dtn 4,29) Habe deine Freude an mir – ich will dir das geben, wonach du dich sehnst. (Ps 37,4) Ich selbst habe diese Wünsche und Sehnsüchte in dich hineingelegt. (Phil 2,13) Ich kann viel mehr für dich tun, als du es dir denken kannst. (Eph 3,20) Ich bin derjenige, der dich am meisten ermutigt. (2 Thess 2,16-17) Sei mutig und stark, fürchte dich nicht und hab keine Angst! Denn ich bin bei dir überall, wo du unterwegs bist. (Jos 1,9)

Wenn dein Herz zerbrochen ist, bin ich dir nahe. (Ps 34,18) Wie ein Hirte ein Lamm trägt, so trage ich dich an meinem Herzen. (Jes 40,11) Eines Tages werde ich jede Träne von deinen Augen abwischen. (Offb 21,3-4) Und ich werde alle Mühsal deines Lebens wegnehmen. (Offb 21,3-4) Ich bin dein Vater und ich liebe dich genauso, wie ich meinen Sohn Jesus liebe. (Joh 17,23) 

Jesus spiegelt mein Wesen in vollkommener Weise wider. (Hebr 1,3) Er kam auf diese Welt, um zu zeigen, dass ich nicht gegen dich bin, sondern für dich. (Röm 8,32) Er kam, um dir zu sagen, dass ich deine Sünden nicht länger anrechne. (2 Kor 5,18-19) Jesus starb, damit du und ich wieder versöhnt werden können. (2 Kor 5,18-19) Sein Tod war der extremste Ausdruck meiner Liebe zu dir. (1 Joh 4,10) Ich habe alles für dich aufgegeben, weil ich deine Liebe gewinnen will. (Röm 8:31-32)

Wenn du das Geschenk, das Jesus dir macht, annimmst, empfängst du meine Liebe. (1 Joh 2,23) Nichts kann dich jemals von meiner Liebe trennen. (Röm 8,38-39) 

Mit offenen Armen warte ich auf dich. (Lk 15,20) Komm nach Hause, damit wir die beste Party feiern können, die der Himmel je gesehen hat. (Lk 15,7) Ich war schon immer dein Vater und werde immer ein Vater für dich sein. (Eph 3,14-15) 

Ich frage dich nun: Willst du mein Kind sein? (Joh 1,12-13) 

Ich warte auf dich... (Lk 15,11-32)

 

In Liebe,

dein Papa
der allmächtige Gott

4: hilfreiche Bücher

Hier stellen wir dir ein paar Bücher vor,
die dich in deinem Gebetsleben bereichern können.

Die Bibel
 

Hier spricht Gott selbst. Auf jeder Seite der Bibel findest du Stoff für Gebet und Meditation. Gott will dir direkt ins Herz reden. Die biblischen Texte haben (trotz ihres Alters) eine absolute Relevanz für dein Leben heute.

Ein MUSS für jeden Beter.

 

 

Johannes Hartl:
Einfach Gebet

Johannes Hartl macht Lust, sich dem Thema Gebet ganz neu zu nähern. Mit persönlichen Erlebnissen, kurzen geistlichen Impulsen und vielen praktischen Ideen zeigt er Ihnen neue Wege. Ganz einfach. Dabei geht es nur um ein Ziel: nahe an Jesus dranzubleiben.

Franz Jalicz:
Lernen wir beten

In diesem kleinen Taschenbuch erklärt der Jesuit Franz Jalicz einige grundlegende Formen des Gebetes und wie sie aufeinander aufbauen. Anschaulich verdeutlicht er, wie die innige Verbundenheit des Beters mit Gott mit den einzelnen Stufen wachsen kann.

Mike Bickle:
Im Gebet wachsen

"Ein praktisches Handbuch für das Reden mit Gott" - so der Untertitel des Buches. Es ist randgefüllt mit großartigen Anregungen und hilfreichen Beispielen. Nicht immer leicht zu lesen. Aber der ausdauernde Leser wird reich beschenkt.

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